Ev.-luth. Nicolaigemeinde Herzberg

ÜBERRASCHEND - OFFEN - VIELFÄLTIG

Gemeinsam mehr sehen und so neue Visionen von Kirche entwickeln

Unter diesem Motto ist Ende 2021 der Zukunftsprozess der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers gestartet.

Bis Februar 2024 sind ausdrücklich Alle (Ehren- und Hauptamtliche, Kirchenleitung oder „normales“ Gemeindemitglied) aufgerufen, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden, wie Kirche künftig, mit den vorhandenen Ressourcen und den Veränderungen in der Gesellschaft, ihren Auftrag weiter erfüllen kann.
Dieser Prozess betrifft alle Ebenen der Landeskirche, vom Kirchenkreis bis hin zu den kleinsten Gemeinden.
Um Ideen und Lösungen zu bündeln, wurde eigens eine digitale Beteiligungsplattform eingerichtet, die unter www.zukunftsprozess.de zu finden ist. Dort hat man u.a. die Möglichkeit, eigene Themen einzubringen und mit anderen zu diskutieren oder zu schauen, ob Vorschläge anderer eventuell in die eigene Gemeinde passen würden. Man kann sich aber auch ganz aktiv an bestehenden Projekten beteiligen und diese weiterentwickeln. Die Mitwirkungsmöglichkeiten auf dieser Plattform sind sehr vielfältig und es soll sich nicht nur jeder beteiligen, es gibt auch ausdrücklich keine „Tabu-Themen“.
Auch Vor-Ort werden wir natürlich diese Veränderungen spüren. Allein in den letzten 10 Jahren hat der Kirchenkreis „Harzer Land“ über 20% seiner Mitglieder verloren und ist auch von dem o.g. demografischen Wandel nicht verschont geblieben. Die daraus resultierenden Kürzungen werden einschneidend sein und sicherlich auch einigen weh tun. Jede Gemeinde muss überprüfen, wie diese Kürzungen am sinnvollsten umzusetzen sind. Von einigen Strukturen muss sich verabschiedet werden, auch Kleinstgemeinden, so wie sie in der heutigen Form existieren, werden keine Zukunft mehr haben. Sie müssen sich zu größeren Gebilden zusammenfinden und kooperieren. Das nur mein eigener „Kirchturm-Denken“ gehört der Vergangenheit an. Umwidmung von Kirchen muss ebenfalls diskutiert werden. Es macht wenig Sinn, wenn auf der einen Seite Pfarrstellen gekürzt oder gar gestrichen, und auf der anderen Seite viele Gelder für den Unterhalt von Kirchengebäuden aufgewendet werden.
Dieser Veränderungsprozess ist aber auch die Chance, nachzudenken was wirklich wichtig ist, was wir wollen und was wir tun müssen. Das alles kann auch entlasten. Entlastungen die, nach meiner Meinung erforderlich sind, damit sich gerade auch Hauptamtliche wieder mehr um Inhalte wie Gottesdienste, Seelsorge usw. kümmern können und nicht ein Teil der Zeit als eine Art Verwaltungskraft verbringen. Bedenken über diesen Prozess, Zukunftsängste vor dem Ungewissen werden auch Bestandteil dieses Prozesses sein.
Bei Jeremia im 29. Kapitel steht „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“. Diese Zuversicht und die Gewissheit, dass Gottes Liebe immer mit uns sein wird, hilft uns diesen Prozess zu meistern.
Stephan Liebing

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